Hessische Landjugend e.V.

Presse

Ehrenamtskongress in Hanau

Zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche strömten am 16. September in den CongressPark nach Hanau, um gemeinsam mit der hessischen Politik über die Gegenwart und Zukunft des Ehrenamts zu sprechen. Die Landesehrenamtsagentur Hessen eingeladen und ein buntes Programm

aus Impulsvorträgen, Gesprächsrunden und Fokus-Runden zusammengestellt.

Armin Schwarz, Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen eröffnete die Veranstaltung mit einem kurzen Grußwort und übergab anschließend den Staffelstab an die erste Fachrednerin: Dr. Silke Borgstedt vom SINUS-Institut. Frau Dr. Borgstedt zeigte eindrücklich auf, welche Gesellschaftsgruppen sich aktuell in Deutschland entwickelt haben und welche Sorgen, Wünsche und Ängste diese Gruppen im Blick auf die Zukunft in Deutschland mitbringen. Dabei fasste sie insbesondere die Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement in den Blick und verdeutlichte, welche Gesellschaftsgruppen wie für ehrenamtliche Arbeit gewonnen werden können.

Bei einer Gesprächsrunde mit dem hessischen Innenminister Prof. Dr. Poseck, Prof. Dr. Hofmann, Bischöfin der Landeskirche Kurhessen Waldeck und dem Bürgermister der Stadt Viernheim, Matthias Baaß, wurde der thematische Schwerpunkt des Kongresses „Bürokratieabbau im Ehrenamt“ besprochen. Herr Baaß sprach sich dabei zwar für einen dringend notwendigen Bürokratieabbau aus, jedoch mahnte er auch, dass es nur einhergehen könne mit einer geringeren Erwartungshaltung in der Bevölkerung an gewisse Standards. „Weniger Bürokratie wollen alle, aber wenn dann mal etwas passiert, heißt es direkt "Wo waren hier die Kontrollinstanzen?!‘ “, so Matthias Baaß sinngemäß. Daher betrachte er das Thema „Bürokratieabbau“ immer als zweischneidiges Schwert. Innenminister Poseck stimmte ihm nickend zu.

Am Nachmittag ergänzte Theresa Schäfer als Landesvorsitzende der Hessischen Landjugend e.V. die Fokus-Runde zum „Jungen Engagement“. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Jugendfeuerwehr Hessen, des Hessischen Jugendrings und der Frankfurt University of Applied Science sprach sie über die Herausforderungen, auf die junge Menschen beim Ausüben ihres Ehrenamts stoßen und über die großen Chancen und Kompetenzen, die sie durch ehrenamtliches Engagement gewinnen. Dabei wurde deutlich, dass das Vorurteil, junge Menschen würden sich heutzutage weniger engagieren wollen, nicht der Realität entspricht. Bei der Frage nach konkreten Forderungen an die Politik sprachen sich der stellvertretende Vorsitzende des hjr, Andreas Kaufmann, sowie Theresa Schäfer deutlich für die Umsetzung der geplanten Dynamisierung von Beiträgen der Kinder- und Jugendhilfe aus. Die im Koalitionsvertrag der Hessischen Regierung festgehaltene Dynamisierung von Fördergeldern, sei unbedingt umsetzen, so Theresa Schäfer. Nur so können Jugendverbände planungssicher in die Zukunft schauen und nicht nur die Angebote für junge Menschen aufrechterhalten, sondern auch die Arbeitsplätze der hauptamtlichen Mitarbeiter sichern. Ohne die hauptamtlichen Stellen, kann weder die Quantität noch die Qualität der verbandlichen Jugendarbeit gehalten werden, so Schäfer. Durch eine Dynamisierung der Gelder müssen Jugendverbände nicht jedes Jahr aufs Neue ihre Fördersätze verhandeln. Stattdessen werden die Beiträge auf Basis von bestimmten Kriterien, wie beispielsweise einer Inflation, automatisch angepasst.

Der Kongress war abschließend eine gelungene Veranstaltung, bei der sich verschiedene Akteure der Freiwilligenarbeit vernetzen konnten, aber auch aktuelle zentrale Thematiken fachlich aufgearbeitet wurden.

 

Text und Bild: HLJ

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