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Hofgeismar wird 70

Landjugend kann man nicht erklären, die muss man erleben

Die Landjugend Hofgeismar feierte ihr 70jähriges Jubiläum. Drei Tage stand im Zeichen d er Feierlichkeiten. Freitags ein Kommerzabend mit den rund 50 Mitgliedern und zahlreichen Ehrengästen. 

 

Samstags eine klassische Landjugendfete und am Sonntag der krönende Abschluss, ein Familientag. Durch den Festabend in der Lamerder Dreschhalle am Freitagabend führten Tabea Schier und Katharina Osterberg als Gretchen und Hilde. Im Stil von „Komm ma nuff mei Jung“, mussten sich die Redner einiges von ihnen gefallen lassen. Lisa Kamm, Landevorsitzende der Hessische Landjugend, überreichte den Geburtstagskindern in gewohnter Eierbacken-Tradition 70 Eier, Wurst und Brot. „Die Landjugend Hofgeismar gehört im Landesverband zu den größten und aktivsten Gruppen. Sie versorgen alle Landjugendlichen die nördlich von Kassel wohnen mit einem abwechslungsreichem Programm und  tollen Angeboten“ so Kamm in ihren Grußworten.

Weitere Ehrengäste waren Landrat Uwe Schmidt, der am Hit „Dorfkind“ die Vorzüge des Landlebens deutlichmachte sowie Kreislandwirt Reinhard Rudolph, der an eine Talsohle der Landjugend Hofgeismar in den 80er und 90er Jahren erinnerte. Landtagsabgeordneter Oliver Ulloth (SPD) versprach in seinem Grußwort am Festsonntag an der Bauernolympiade teilzunehmen. Unterhaltende Elemente wurden von der Landjugend Laisa mit einem Volkstanz beigesteuert und die Gastgeber selbst führten einen Tanz in Countrymanier auf.

Eine von 43 hessischen Ortsgruppen ist die Hofgeismarer. Von den 200 Mitgliedern gehört ein Viertel den Aktiven an, die jede Woche zusammenkommen. „Meist treffen wir uns bei irgendwem zuhause, um zu kochen, etwas zu spielen oder einfach miteinander die Zeit zu verbringen, erklärt Henning Hördemann (Ihringshausen), der mit Anna-Lena Sprenger (Hümme) der Vereinigung vorsitzt. Neben jungen Menschen aus dem Altkreis Hofgeismar gehören der Gruppe auch einige aus dem Kasseler Umland an. Weil es die Kasseler Landjugend nicht mehr gebe, hätten sich einige der hiesigen angeschlossen. Die Landjugend Hofgeismar bittet ihren Mitgliedern unter anderem Fachfahrten innerhalb Deutschlands und unseren Nachbarländern, Tanzkurse, geselligen Gruppenabende, Tagesausflüge in die Region sowie die Teilnahme an Umzügen und Ausstellungen. Auch ohne Schlepper vor der Tür und Hühner auf der Wiese, kann man durchaus der Landjugend angehören. Wie der Name schon verrät, muss man nur zwei Dinge mitbringen, nämlich jung sein und vom Land stammen.

Wie es vor 70 Jahren mal los ging, wer damals den Hut aufhatte und wer zu den Gründungsmitgliedern zählte, ist leider nicht aufgezeichnet worden. Lediglich die beiden gebürtigen Trendelburgerinnen Liesel Pfeiffer und Ute Brandau, die als Ehemalige geladen waren, können sich noch an die späten 60er- und anschließenden 70er-Jahre erinnern. „Unser Treffpunkt war das Gasthaus der Deutsche Kaiser in Hofgeismar, dort sind wir jede Woche hingefahren“, erinnerten sie sich. Damals wären allerdings fast nur junge Leute aus der Landwirtschaft dabei gewesen – 90 Prozent bestimmt, schätzen sie. Da damals schon die Teilnahme am Viehmarktsumzug ein Muss war, lobten die beiden Frauen, dass diese Tradition bis heute aufrechterhalten wird.

 

Text: Hessische Landjugend

Foto: Hessische Landjugend