Um das Gespräch vom allgemeinen Austausch auch konkret werden zu lassen,

trafen sich Landjugend und Politikerinnen der FDP direkt vor Ort. Johannes Eller und Paul Hübner (Agrarausschuss) sowie Sophia Schäfer (Beisitzerin im Landesvorstand) trafen sich mit der Abgeordneten Wiebke Knell aus der Fraktion der FDP auf dem Betrieb von Andrea Rahn-Farr (Mitglied der FDP Kreistagsfraktion des Wetteraukreises). Neben dem Ansprechen von allgemeinen Problemen hilft es stets, auch konkrete Situationen zu erleben. Deshalb wurde zu Beginn der Milchviehbetrieb besichtigt. Bereits beim Rundgang ergaben sich zahlreiche Gesprächssituationen. Die Landjugendlichen schilderten ihre Eindrücke zur Situation der Landwirtschaft generell und natürlich auch aus der Perspektive von Junglandwirten.
Fehlende Planbarkeit und die Zukunftsfrage
Planbarkeit ist eines der größten Probleme auch für die Betriebe in Hessen. „Dass Mehrheiten in Parlamenten wechseln, ist der Normalfall in der Demokratie. Aber dies darf aus unserer Sicht nicht zu völlig wechselnden Richtungen in der Agrarpolitik führen“, betonte dabei Johannes Eller aus dem Agrarausschuss. Ständig wechselnde Vorgaben erschwerten Investitionen, in besonderem Maße in der Tierhaltung. Hinzu kommen die Risiken durch Tierseuchen, die in den letzten Jahren spürbar gestiegen sind und dabei immer wieder Betriebe unter Druck gesetzt haben.
Junglandwirte im Fokus
Ein weiteres zentrales Thema war die Situation der Junglandwirte. Zwar zeigen die stabilen Ausbildungszahlen, dass das Interesse an der Landwirtschaft weiterhin groß ist. Doch hohe Kosten, überbordende Bürokratie, unsichere Märkte und fehlende Zukunftsperspektiven machen den Einstieg für junge Menschen besonders schwierig. Der Agrarausschuss betonte, dass es politische Rahmenbedingungen braucht, die motivieren und nicht abschrecken – damit junge Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Auch der Start in einen eigenen Betrieb könnte von der Politik noch deutlicher unterstützt werden. Sei es durch eine modernisierte Ausbildung, steuerliche Nachlässe für Betriebsgründer oder aktiver Unterstützung beim Zugang zu Boden für Junglandwirtinnen und Junglandwirte.
Lebendiges Dorfleben als Stärke
Neben den betrieblichen Fragen wurde auch das Vereinsleben auf dem Land angesprochen. Ob Landjugend, Feuerwehr oder Sportverein – sie alle sind wichtige Pfeiler der Dorfgemeinschaft. Der Ausschuss machte deutlich, dass politische Entscheidungen diese Strukturen im Blick behalten müssen, wenn das Leben im ländlichen Raum attraktiv bleiben soll. „Landwirtschaft sollte in den Parlamenten immer im Zusammenhang mit dem ländlichen Raum allgemein zusammengedacht werden. Bei beiden müssen junge Menschen auch in Zukunft attraktive Bedingungen vorfinden.“, stellte Sophia Schäfer heraus
Das Treffen zeigte einmal mehr, wie wertvoll der kontinuierliche Dialog zwischen Landjugend und Politik ist. Er macht Probleme sichtbar, schafft gegenseitiges Verständnis und eröffnet Wege, wie junge Menschen in der Landwirtschaft eine Zukunftsperspektive behalten können.
Text: HLJ
Foto: Freie Demokraten im Hessischen Landtag